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Biomechanik des Hundes Teil 2

Junghundeerkrankungen wie ED, HD oder die Folgen Jener, die Arthrose, geben immer wieder Anlass zu Diskussionen. Trotzt allen Bemühungen, die Erkrankungen zu reduzieren, sind sie noch immer voll präsent! Die Krankheiten werden durch verschiedene Faktoren begünstigt. Dazu gehören Zucht (Genetik), Ernährung, Bewegung sowie allgemein die Gesundheit inklusive Impfungen und Entwurmungen! Unter dem Kapitel „Bewegung“ wird immer auf die Zeitdauer der Bewegung gepocht. Ausser Acht gelassen wird dabei leider sehr häufig die Biomechanik des Skeletts und die damit verbundene Belastung einzelner Gelenke oder Regionen (Schulterliedmasse oder Beckengliedmasse)! Wenig Sinn macht die Meinung, mit einem wachsenden Hund nur wenig zu laufen, ihn dafür aber herumtollen zu lassen. Durch eine reduzierte Bewegung kann sich die Muskulatur nicht voll entwickeln und somit wird die Prägung auf verschiedene Formen des Untergrunds verpasst! Wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, unterscheide ich zwischen einer gesunden /geradlinigen Bewegung, damit ist das Laufen, Traben und Galoppieren mit und ohne Leine gemeint. Und der ungesunden Bewegungen, zu denen das wilde Herumtoben, schnelle „stopp and goes“, andere unkontrollierte Bewegungen sowie unbeherrschte und überm.ssige Sprünge gehören! Wie wichtig die Erkennung der Biomechanik ist, möchte ich im folgenden Beispiel zeigen.

 

Der vorgestellte Hund ist sechs Jahre alt und zeigt eine deutliche Lahmheit vorne rechts. Bei der radiologischen Untersuchung haben wir Arthrose festgestellt, Ursache dafür ist die ED!
Behandlung mit Entzündungshemmer und andere Therapien blieben ohne Erfolg! Im Rahmen unserer Forschungsarbeit messen wir die „Druck“ und „Bewegungsfreiheit“ des Skeletts und der Gliedmassen.

 

 

 

 

Anlässlich der Erstuntersuchung Ende Juli fiel eine deutliche Lahmheit vorne rechts sowie eine schlangenförmige Bewegung des ganzen Hundes auf. Mit den Veränderungen im rechten Ellenbogen kompensiert der Körper des Hundes den schmerzhaften Gang! Einen Monat später lahmt der Patient noch immer, allerdings ist das Bewegungsmuster flüssiger, gleichmässiger und die Lahmheit etwas milder. Diese Entwicklung konnten wir bei der Messung (siehe unten) klar darstellen!

 

 

In der Graphik sehen sie auf der linken Seite die Bewegungsdarstellung der linken Schultergliedmasse und auf der rechten Seite die der Rechten! Die oberste Position spiegelt die erste Messung, die zweite und dritte Position jeweils die zweite und dritte Messung (in einem Zeitabstand von jeweils zehn Tagen) wieder!

 

Sofort ersichtlich daraus werden die gleichmässiger und kraftvoller werdenden Ausschlaglinien, rechts wie links. Daraus zu folgern ist, dass trotz Arthrose, die Bewegungen gleichmässiger werden. Zwei Informationen kann man nun dieser Messung entnehmen.

 

Erstens, dass bei einem Gelenk mit Arthrose trotzdem die Biomechanik als Faktor/Grundvoraussetzung zu berücksichtigen ist (leider wird dies in den meisten Fällen vergessen). Zweitens die Erkenntnis, dass die Arthrose ein mechanisches Problem darstellt.

 

Je stärker die Biomechanik nun beeinträchtigt ist, desto stärker die Entzündung (Osteoarthritis) und demzufolge der Schmerz! Offensichtlich wird damit, je besser die Biomechanik, Bewegung oder das Bewegungsmuster mechanisch durch orthopädisch manuelle Therapie behandelt wird, desto erfolgreicher die Behandlung der Osteoarthritis und des damit verbundenen Schmerzes.

 

Fazit der Pilotstudie ist die Undenkbarkeit einer Arthrose-Therapie ohne Berücksichtigung der Mechanik!

 

Durch einen kürzlich, in einem bekannten Hundemagazin, erschienenen Artikel über ED, wird offensichtlich wie beim Thema Hüft- und Ellbogendysplasie viel zu viel auf der Genetik herum gepocht wird.

 

Deutlich klarstellen möchte ich, dass die genetische Komponente nicht wegdiskutiert wird! Wenn man allerdings über den Genotyp (Erbbild) schreibt, ist wichtig den Phänotyp (zu dem korrekterweise Ernährung- und Bewegung zählen) ebenfalls zu berücksichtigen.

 

Bei der Bewegung wiederum ist die Biomechanik zwingend mit einzubeziehen, bei der leider meist nur die Belastungszeit (wie lange mit einem Welpen gelaufen wird) erwähnt wird. Gänzlich wird die Tatsache vergessen, dass eine gesunde Bewegung auch für einen Arthrose-Patienten wichtig ist, zur Erhaltung der Muskulatur und die Beweglichkeit des Skeletts. Grundvoraussetzung dafür ist eine harmonische Biomechanik!

 

Meiner Erfahrung nach spielt nicht die Zeitdauer sondern die Art der Bewegung die ausschlaggebende Rolle welche zu orthopädischen Erkrankungen führen kann. Durch extreme „stopp and goes“, „herumgetolle“ oder kurz gesagt ruckartige Bewegungen, wird das wachsende Skelett stark be- und überlastet.
Gelenke, Muskeln sowie Sehnenansatzstellen werden mal mehr mal weniger belastet, was Abnutzungserscheinungen und Entzündungen zur Folge haben kann.

 

Mit der unten stehenden Abbildung wird die Tatsache verdeutlicht welche Faktoren orthopädische Erkrankungen begünstigen, und wie wichtig die Biomechanik in Bezug auf Diese ist.

 

 

Wie aus der Abbildung klar ersichtlich und oben schon erwähnt wurde, hat die Biomechanik einen grossen, leider allzu oft unterschätzten Einfluss auf die orthopädischen Erkrankungen. Damit Sie dies auch besser verstehen, haben wir ein Beispiel vorbereitet welches die Form-Funktions-Veränderung simuliert und in Folge dessen eine veränderte Biomechanik ersichtlich wird.

 

 

 

Die im Video gezeigte Bewegung ist in überspitzer Weise das Bewegungsmuster, was Hunde häufig in der orthopädischen Untersuchung und während der Ganganalyse aufweisen. In unserem Beispiel, trägt der rechte Fuss einen high-heel und der Linke einen flachen Schuh. Dadurch wird eine Form-Funktions-Veränderung mit unterschiedlicher Höhe in den Knien, Becken und eine dadurch veränderte anatomische Rückenlinie simuliert.

 

Durch jene Form-Veränderung zeigt das Bewegungsmuster einen nicht fliessenden Ablauf, sowie eine deutliche Überstreckung des linken Knies.

 

 

 

 

Zusätzlich führt die Asymmetrie in Becken und Rücken zu einem ruckartigen Bewegungsablauf durch den bei jedem Schritt kleine Schläge auf Hüfte und Rücken ausgeübt werden! Sicher für jeden nachvollziehbar wie unangenehm dies ist. Die Biomechanik ist der Art verändert, dass zu Schmerzen in Fuss, Knie, Hüfte und Rücken führt!

 

Bitte beachten Sie die Bilder der Standfotos! Auch hier wiederum die Form-Veränderungen eindrücklich dargestellt!

 

 

Ein weiteres Beispiel zeigt uns Hund Jack mit seiner absoluten Form-Veränderung!

Durch eine optimale Gewichtsverlagerung kann er das fehlende Bein kompensieren und dadurch trotzdem ein optimales Leben führen! Dieser Hund hat weniger Möglichkeiten zusätzliche orthopädische Probleme zu kompensieren! Deshalb ist wichtig, Jack regelmässig orthopädisch zu kontrollieren, um sein Bewegungsmuster so optimal wie möglich aufrecht zu erhalten!

 

 

 

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