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Ellenbogendysplasie beim Hund (Teil 2)

 

Im ersten Teil „Ellenbogendysplasie“ (erschienen in unserem Newsletter Februar 2016) haben wir die verschiedenen Formen der Dysplasie vorgestellt. Im nun folgenden zweiten Teil möchte ich Ihnen das Endresultat einer jeden Ellenbogendysplasie vorstellen; die Arthrose, und wie eine gute Therapieoption aussehen kann. Die Arthrose ist eine vielgestellte Diagnose! Die Therapieoptionen ebenfalls. Diese reichen von Akupunktur, über Homöopathie, Shiatsu, Physiotherapie, weiter ist die Phytotherapie zu erwähnen, die medikamentelle Therapie reicht von einem COX-II Hemmer, chinesischen Kräutern, bis hin zur energetischen Heilmethode. Es sind aber ganz klar messbare Parameter zu berücksichtigen womit die Arthrose zwar eine sichtbare Einschränkung ist, aber:

 

zwei Hauptziele gefordert werden können:
gute Lebensqualität sowie keine bis wenig Schmerzen sollten erreicht werden!

 

Bei diesem Artikel gehen wir speziell auf die Ellenbogenarthrose ein! Die aufgeführten Massnahmen betreffen auch andere Gelenke wie z. B. die Hüfte! Die Spondylose gehört ebenfalls zur Arthrose, allerdings an der Wirbelsäule! Dem Thema Spondylosen und zu dessen verschiedene Formen werden wir in Kürze einen eigenen Newsletter widmen!

 

 

Die Ellenbogenarthrose

Die Gelenks-Arthrose stellt ein mechanisches und ein entzündliches Problem dar! Mechanisch bedeutet, dass die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt ist und zu einer Fehl- und Überlastung eines oder mehrerer anderer Gelenke führt. Entzündlich deshalb, da durch die veränderte Gelenksmechanik die Durchblutung gestört wird und anderseits der Gelenksdruck stark erhöht wird! In Folge dessen initialisiert sich die Entzündung wobei diverse Entzündungsenzyme und Proteasen ausgeschüttet werden, die den Gelenksknorpel und die Gelenkszotten (Membran) angreifen!

Gehen wir nun zuerst auf den ersten Punkt, die Mechanik der Arthrose, ein! Die meisten Hundebesitzer sind der Meinung man könne bei der Arthrose nichts machen. Die Ansicht, bei Arthrose nütze nur Schmerzmittel, wird von vielen Tierärzten geteilt.

Des Weiteren wird behauptet, dass Arthrosen der Wirbelsäule (Spondylosen) nicht schmerzhaft seien!  Diese Ansichten sind leider sehr kontrovers und auch gegensätzlich im Ansatz der Therapie der Arthrose! Bitte stellen sie sich vor, sie müssten mit Schuhen herumlaufen, die eine Nummer zu klein sind. Wenn sie dies ausprobieren, so haben sie die Situation der Arthrose simuliert. Die zu kleinen Schuhe verursachen im ersten Moment ein mechanisches Problem, sie müssen den grossen Zehen einziehen und das Abrollen beim Laufen wird eingeschränkt. Ihre Dynamik und Statik wird verändert. Als Folge davon beginnen sie allenfalls zu stolpern, vollziehen in weiteren Schritten eine Entlastungshaltung und schlussendlich beginnen sie zu hinken. Genau diese Situation zeigt sich bei der Arthrose aus dem Gesichtswinkel der Mechanik! Die knöchernen Veränderungen im und um das Gelenk herum, schränken die normale Bewegung des Gelenks massiv ein. Somit sind Flexion und Extension (Biegung und Streckung) des Gelenks vermindert und sind schmerzhaft! Durch die verminderte Beweglichkeit im Gelenk, versucht der Hund eine Position zu finden, mit der er das Gelenk besser bewegen kann! Der Hund zeigt somit eine kreisförmige Bewegung der Gliedmasse, mit deren Hilfe das Ellenbogengelenk besser bewegt werden kann bzw der Gang an sich angenehmer wird.

 

Video Hund Evita (John Wayne)

 

 

 

 

 

 

 

Um bei unserem  Beispiel mit dem zu kleinen Schuh zu bleiben;  die Folgen des drückenden Schuhs ist eine Blase am Fuss! Sie würden nun einfach den Schuh wechseln und einen Anderen, der eine Nummer grösser ist, anziehen!

Bleibt aber die mechanische Beeinträchtigung der Bewegung über längere Zeit bestehen, so reagiert der Körper auf diese Einschränkung des Gelenks! Als erste Reaktion auf die veränderte Beweglichkeit, kommt es zur Druckerhöhung im Gelenk! Wir sprechen dann von einem Kompartimentsyndrom! Das Ziel der orthopädisch manuellen Therapie ist, genau dieses Kompartimentsyndrom, also die Mechanik wieder zu mobilisieren und dadurch den Gelenksdruck zu normalisieren! Das Resultat der manuellen Therapie dieses Syndroms sehen sie oben bei der Ellenbogenarthrose! Wir haben eine deutliche Verbesserung der Schrittlänge, Schrittsymmetrie und vor allem der Gewichtsaufnahme in allen Gliedmassen!

Neben der Veränderung der Gelenksmechanik und der Erhöhung des Gelenksdruckes kommt es auch zu enzymatischen Veränderung im und am Gelenk! Durch die Erhöhung des Gelenksdrucks, entstehen venöse Stauungen und Durchblutungsstörungen im Gelenk, zu einem grossen Teil am Gelenksknorpel, aber vor allem im Knochen unterhalb des Knorpels! Die Folge; es kommt zur Ausschüttung von Enzymen, die den Gelenksknorpel und anschliessend den Knochen angreifen. Diese sind primär Proteasen und vasoaktive Substanzen! Solange der Gelenksdruck erhöht bleibt, wird einerseits die Durchblutung gestört und anderseits laufen die Entzündungsprozesse immer weiter! Dies ist ein Teufelskreis! Darum ist der wichtigste Grundsatz in der Therapie der Gelenksarthrose:

 

Regulation der Mechanik im Arthrosegelenk, was  zur Regulation des erhöhten Gelenkdruckes und dadurch auch zur Regulation des Entzündungsprozesses führt!

 

 

 

Um den Teufelskreis des Entzündungsprozess langfristig zu durchbrechen, ohne täglich Medikamente zu geben, gibt es als Arthrose- und Schmerztherapie die Eigenbluttherapie (Thrombozytentherapie/ V-PET)! Diese Methode, für entzündliche und schmerzhafte Gelenke sowie Arthrosegelenke vorgesehen, erfreut sich seit über  zehn Jahren in der Pferdemedizin! In der Humanmedizin hat diese Heilbehandlung seit gut 2 bis 3 Jahren in die Therapie Einzug erhalten (seit die Krankenkassen diese Krankheitsbehandlung in den Katalog der zu vergütenden Leistungen aufgenommen haben). Seit gut einem Jahr haben wir endlich auch in der Schweiz die Therapieform für den Hund. Hierbei wird die Thrombozytentherapie in nur einer Sitzung  vollzogen! Dies ist eine sehr effiziente Therapieform gegen Entzündung und Schmerz bei Arthrosen, bei der im Normalfall auch keine zusätzliche Medikation notwendig ist.

 

Wirkung der Thrombozytentherapie

  • Entzündungshemmend
  • Schmerzlöschend
  • Regeneration des Gelenks

 

Kommen wir nun zu unserem ersten Fallbeispiel! Eine zwei jährige BSH Hündin, bei dieser vor 1 ½ Jahren beide Ellenbogen operiert wurden und trotzdem leider wieder starke Entzündungen in beiden Ellenbogen sowie Schmerzen in beiden Hüften zum erneuten Problem wurden!

In beiden Hüftengelenken besteht ein Kompartimentsyndrom mit Osteoartritis sowie starke Inflamation (Entzündung) in beiden Ellenbogengelenken mit Arthrose! Die Symptome des Hundes waren Lahmheit vorne rechts, abwechslungsweise vorne links. Das Treppensteigen war erschwert und der Hund zeigte sehr oft Zehenschleifen.  Zuerst wurde der Hund orthopädisch manuell behandelt und anschliessend an beiden Ellenbogen- sowie beiden Hüftgelenken mit der Thrombozytentherapie behandelt!

 

 

 

 

 

 

 

Video Milly 

 

 

 

 

 

In unserem zweiten Fall geht es um einen Dt. Schäferhund Mix, 7 jährig. Dem Hund wurde Anfang Oktober 2015 das Kreuzband operiert mittels TTA! Mitte Januar wurde Aron bei mir in der Praxis vorgestellt mit hochgradiger Lahmheit rechts! Das betroffene Knie wies einen starken Gelenkserguss auf, die Streckung und Beugung des Gelenks war schmerzhaft und zeigte hochgradige Muskelrückbildung im rechten Bein. Die Untersuchung beider Hüften war ebenfalls schmerzhaft und der Rücken war sehr steif. Die anschliessenden Röntgenbilder zeigten eine deutlich veränderte cauda equina Region (Rücken), hochgradige Hüftarthrosen in beiden Hüften sowie einen dislozierten Bügel der TTA mit Verdacht auf einen Meniskusschaden! In der kinetischen Messung wurde klar, dass die Schrittlänge sowie die Kraftaufnahme beider Hintergliedmassen nicht gut war. Der Hund wurde anschliessend zur Computertomographie überwiesen! Dabei wurde der Rücken infiltriert und das Knie bezüglich Meniskusschaden untersucht! Das Knie war unauffällig und die Rückeninjektion erbrachte nicht den gewünschten Erfolg: Nun wurden in der nächsten Sitzung beide Hüften mit dem Thrombozyteninfiltrat behandelt. Schon eine Woche später war Aron lahmheitsfrei und der schon lange erhoffte Muskelaufbau der Hinterhand konnte beginnen!

 

 

 

 

Video Aron

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ferien Daten 2019

Sommer21.06 - 16.07.2021

Herbst18.10 - 29.10.2021

Weihnachten  23.12 - 07.01.2022

 

Bezahlung und Tarife

Bei uns steht Ihr Haustier im Mittelpunkt. Damit dies so bleibt, möchten wir Sie auf unsere Direktzahlung aufmerksam machen.

Zahlungen werden bar, mit Maestro (EC-Karte), Postcard und Kreditkarten entgegengenommen.

 

 

Wir richten uns nach den Tarifempfehlungen der Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST). Die Kosten basieren auf der Zeit, die wir für Ihren Hund/ Katze benötigen, sowie auf die Art und Umfang der Untersuchungen und Behandlungen, die wir durchführen müssen.

Wir besprechen aber vor den Untersuchungen gerne mit Ihnen die anfallenden Kosten, damit Sie entscheiden können, welche Untersuchungen und Behandlungen Sie wünschen.