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Ellenbogendysplasie beim Hund (Teil 1)

 

Die Ellenbogendysplasie beim Hund ist heute stark verbreitet und  tendenziell zunehmend. 

Was versteht man unter Ellenbogendysplasie? 

Was ist die Ursache?

Und welche Vorkehrungen sind zu treffen um das Auftreten der Dysplasie zu verringern oder zu vermeiden? 

 

Diese Fragen möchte ich in folgendem Artikel erläutern.

 

Definition der Ellenbogendysplasie

Das Wort „Dysplasie“ kommt aus dem Griechischen und meint „dys“ gleich „miss“ und „plassein“ bedeutet „bilden“! 

Somit meint das Wort die „Missbildung des Ellenbogens“! 

Die Bezeichnung Ellenbogendysplasie oder „ED“ ist ein weit gefasster Begriff  und in der Hundewelt weit verbreitet und bekannt. 

Vielen ist allerdings nicht genau geläufig was wirklich dahinter steckt und dazu gehört.  

Unter der Ellenbogendysplasie werden folgende Entwicklungsstörungen zusammengefasst:

  1. Fragmentierter Proc. Coronoideus (FCP =fragmented medial coronoid process)
  2. Isolierter Proc. Anconaeus (IPA oder UPA=Ununited anconeal process)
  3. Osteochondrosis dissecans (OCD)
  4. Ellenbogeninkongruenz

 

 

 

Je nach Klinik des Hundes können mehrere Probleme gemeinsam auftreten, an einem oder beiden Ellenbogengelenken! 

Alle diese Gelenkserkrankungen, egal ob einzeln oder in Kombination, führen letztendlich zu irreversiblen Osteoarthrosen des Ellenbogengelenks welche Schmerzen und Lahmheiten mit sich bringen.

Somit ist dieses Leiden eine entzündliche und schmerzhafte Erkrankung sowie eine mechanische Behinderung des Ellenbogengelenkes!

Da die Osteoarthrose eine mechanische Behinderung darstellt, und dies immer wieder vergessen wird, ist gerade die Behandlung der mechanischen Beeinträchtigung der Schlüssel zum Erfolg einer gewählten Therapie der Ellenbogenarthrose!  

Bis dato gab es keine objektive Messmethode um die mechanische Beeinträchtigung eines oder mehrerer Gelenke und somit die ganze Bewegung des Hundes messen zu können. Die Messmethode der Kraftplatte gab einzig Auskunft über die Kraftachse auf einer Gliedmasse. 

Die Fortbewegung des Hundes besteht aber vielmehr aus Schritt, Gang, Schritt- und Gangfrequenz, Beschleunigung, Geschwindigkeit, grösste vertikale Kraft, Regularität der Bewegung, Symmetrie der Bewegung zwischen den einzelnen Gliedmassen etc.! 

Genau diese Lücke können wir nun mit der „canine loccomotion analysis“ Methode schliessen, indem wir die „orthopädische Fort-bewegung des Hundes“ objektiv mit den oben genannten Parametern messen und beurteilen. 

Insgesamt stehen uns 146 Messparameter zur objektiven Beurteilung zur Verfügung.

Nicht nur zur Bewertung der Bewegung, sondern auch zur Überwachung einer Therapie und deren Erfolg ist die Messung hervorragend anzuwenden! 

Dieser Umstand ist nun sehr wichtig zur tatsächlichen Beurteilung und Befunderhebung der ED und  deren Therapie!

 

Als Beispiel:

Bei einem Hund wird FPC (Fragmentierter Proc. Coronoideus) festgestellt und operiert, trotzdem zeigt der Patient weiterhin Lahmheit.

In solch einem Fall sind orthopädische Parameter wie Schritt- Länge und -Frequenz, sowie die vertikale Kraft und Symmetrien zwischen den Gliedmassen sehr wichtig, um eine Therapie zu wählen, die neben der Entzündungs- und Schmerzhemmung, auch die Mechanik im Ellenbogen berücksichtigen kann! 

Wir sind heute in der Veterinärmedizin, genauso in der Lage wie in der Humanmedizin, mit Hilfe einer Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) sowie den Standarduntersuchungen „Röntgen“ und „Ultraschall“, sehr gute Bilddiagnostik zu erstellen. Trotzdem bleiben häufig 

viele orthopädische Probleme des Hundes ungelöst und unerklärt! 

Ein Röntgenbild spricht nicht!

Genau diesen Umstand habe ich zum Ansatz genommen, um die neue Methode der „canine-locomotion analysis“ zu entwickeln. 

Radiologische Befunde können mit der Bewegungsmessung besser erklärt und untermauert werden.

 

Aussagen wie: 

„mein Hund hat ein auffälliges Gangbild, aber niemand weiss warum“

oder  

„mein Hund hinkt, aber man findet die Ursache nicht“

höre ich in meiner Praxis täglich, und mit der neuen Diagnostik bin ich in der Lage, Erklärungen zu zeigen und die Therapie kontrolliert ein zuleiten! 

 

Wir kommen zu unserem ersten Fall:

Labrador, weiblich, 2 ½ Jahre alt, lahmt seit 4 bis 6 Wochen vorne links! Besitzer ging in die Osteopathie bei der eine Blockade der Brustwirbelsäule diagnostiziert wurde. 

Die dortige Therapie sprach nicht an! 

Anschliessend wurde mir die Hündin vorgestellt. 

Bei der Untersuchung ist sofort der Ellenbogen links aufgefallen. 

Pro- und Supination (Ein- und Auswärtsdrehung des Unterarms) im Ellenbogen links sind eingeschränkt, Flexion (Biegung) ebenfalls, 

leichte Atrophie (Muskelrückgang) in der Schulter sowie der Strecker im Ellenbogen sind betroffen. 

Die Palpation auf der Innenseite des Ellenbogens ist nur mässig auffällig. Es konnte keine abschliessende Diagnose gestellt werden! Differentialdiagnostisch haben wir ein mediales Kompartmentsyndrom, Entzündung der Flexoren sowie ein FCP (abgespickter Coronoid)! Radiologisch ist der Ellenbogen ohne Arthrose, im Ultraschall konnte man die Flexorenentzündung nachweisen, aber keinen Hinweis für ein FCP! Die eingeleitete Therapie hat eine deutliche Verbesserung gebracht, allerdings blieb die Patientin beim Aufstehen weiterhin unregelmässig! 

Nach 6 Wochen wurde der Hund im CT auf einen FCP untersucht und  bestätigt.

Zu allem Unglück hatte der Hund zwei Tage vor dem CT Termin noch einen Unfall und ging anschliessend rechts lahm! 

Die Diagnose war klar; FCP links und rechts! 

Wenn man die Anamnese berücksichtigt, wurde dieser FCP erst mit knapp 2 ½ Jahre sichtbar, auf der rechten Seite ausgelöst, durch den Unfall! 

Dies sind klare Indizien, dass Ellenbogendysplasie nicht nur eine genetische Komponente aufweist, sondern auch eine mechanische!! 

Umso wichtiger ist dieser Umstand bei Welpen und Junghunden zu berücksichtigen! Damit sich der erworbene Faktor „Mechanik/ Bewegung“ nicht zur Falle entwickelt, ist auf ein gleichmässiges und überwachtes Wachstum Wert zu legen! 

So wie wir dies im Welpenpass anbieten und neuerdings mit der canine-locomotion-analysis!

 

 

 

 

 

In unserem zweiten Fall geht es um einen 9 Jahre alten Bobtail der seit 3 Monaten vorne links Lahmheit zeigt.

Bei der Erstuntersuchung zeigt der Hund vorne links eine unverkennbare Lahmheit. Während der orthopädischen Untersuchung fiel eine deutliche Umfangsvermehrung vorne links auf, eine starke Gelenksanfüllung, vermehrte Wärme, Pronation und Supination im Ellenbogen (Drehbewegungen nach innen und aussen) waren stark eingeschränkt, Streckung und Biegung waren ebenfalls eingeschränkt und schmerzhaft. Die anschliessende Radiologie verschaffte Klarheit. 

Ein alter FCP mit hochgradiger Arthrose! 

In diesem Fall war der Rat zur OP der einzige Weg! 

Die anschliessende Rehabilitation beinhaltete Therapie der Osteoarthritis, Aufbau der neuen Bewegung und Belastung der Entlastungsachse. Des weiteren Löschung der Schonhaltung sowie neurologischer Aufbau der neuen Willkürmotorik!

 

 

 

 

 

 

Die Ursache der Ellenbogendysplasie wird immer als genetische Problematik dargestellt. Grundsätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen der Genetik und der Ellenbogendysplasie, aber nicht nur. So ist es möglich, dass Hunde die ED 0/0 sind, aber wild Ball spielen und herumtoben im Alter eine Arthrose im Ellenbogengelenk ausbilden. Somit ist deutlich, dass die Mechanik, die Belastung des Hundes ebenfalls eine Rolle spielt. Als weiteren Punkt ist die Ernährung zu erwähnen. In diesem Fall geht es um die Inhaltsstoffe der Ernährung aber auch um die Mineralisation des Futters. Wie an vielen anderen Stellen erwähnt ist das Bewegungsmuster des Hundes. Je nachdem, wie der Hund läuft, gerade oder schräg, also ob eine ausgeglichene Orthodynamik und Orthostatik beim Hund vorhanden ist, werden die Gelenke der Gliedmassen und des Rückens gleichmässig belastet und es entsteht weder eine Fehl- oder Überlastung einzelner Gelenke oder Regionen im Körper! Um eine Fehl- oder Überlastungssymptomatologie beim Hund zu erkennen, ist ein orthopädischer und neurologischer Untersuchungsgang von Nöten, um die erhobenen Befunde zu objektivieren, hilft uns die kinetische Bewegungsmessung.

 

Als dritten und letzten Fall stelle ich Ihnen Lexi vor! 

Lexi ist eine knapp zwei Jahre alte Berner Sennenhündin mit einem auffälligen Bewegungsmuster vorne. Sie zeigt intermitierende Lahmheit vorne links, abwechslungsweise auch rechts! 

Der Bewegungsablauf wirkt tapsig und sehr breitbeinig in der Vorhand! Bei der orthopädischen Untersuchung ist die Bemuskelung in der Schultergliedmasse reduziert und die Beweglichkeit in beiden Ellenbogen eingeschränkt. 

Die canine-locomotion-analysis zeigt eine eindeutige Reduktion der Gewichtsachse sowie der Schrittlänge! 

Die mitgebrachten Röntgenbilder und die HD/ED Auswertung sind eindeutig! Wir haben in diesem Fall eine Ellenbogendysplasie mit der Inkongruenz (Nichtübereinstimmung) im Ellenbogenbereich mit Stufenbildung! Durch die orthopädische manuelle Therapie wurde der Hund nun praktisch unauffällig in der Bewegung, zeigt kein Hinken mehr und ist nun vor allem im täglichen Leben sehr agil! 

Im vorliegenden Fall zeigt die „canine-locomotion analysis“ die 

„Ist-Situation“ am Anfang der Therapie sowie den Verlauf innerhalb der Therapie auf. Wir sind auf Grund dessen nicht auf subjektive Aussagen angewiesen, die zwar helfen, aber mit Hilfe unserer Methode wird der Therapieverlauf objektiv gemessen und bringt einen enormen Vorteil in der orthopädischen Arbeit! 

Die unten aufgeführten Messprotokolle verdeutlichen dies sehr eindrücklich! 

Lexi ist deshalb zu keinem gesunden, aber umso mehr zu einem praktisch schmerzfreien, lebensfrohen und agilen Hund geworden. 

Regelmässige Kontrollen sind indiziert!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sommer21.06 - 16.07.2021

Herbst18.10 - 29.10.2021

Weihnachten  23.12 - 07.01.2022

 

Bezahlung und Tarife

Bei uns steht Ihr Haustier im Mittelpunkt. Damit dies so bleibt, möchten wir Sie auf unsere Direktzahlung aufmerksam machen.

Zahlungen werden bar, mit Maestro (EC-Karte), Postcard und Kreditkarten entgegengenommen.

 

 

Wir richten uns nach den Tarifempfehlungen der Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST). Die Kosten basieren auf der Zeit, die wir für Ihren Hund/ Katze benötigen, sowie auf die Art und Umfang der Untersuchungen und Behandlungen, die wir durchführen müssen.

Wir besprechen aber vor den Untersuchungen gerne mit Ihnen die anfallenden Kosten, damit Sie entscheiden können, welche Untersuchungen und Behandlungen Sie wünschen.

 

 
   
   
 

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